Um den politischen Widerstand abzudämpfen hatte die Liegenschaftsverwalterin Wincasa grosszügig von Unterstützung „bei der Suche nach einer neuen Wohnung“ getönt. Diese Versprechen sind mehr Schein als Sein.
Den betroffenen Mieterinnen und Mietern bieten wir bestmögliche Unterstützung an:
Fragen & Antworten zur Neugestaltung des Brunauparks, Wincasa
Wir unterstützen bei der Suche nach einer neuen Wohnung. Wer das Anmeldeformular ausfüllt, gelangt in die Wincasa-Datenbank und erhält automatisch eine Nachricht, wenn eine entsprechende Wohnung aus dem Wincasabestand verfügbar wird.
Anfang Woche hatte sich die Wincasa in einem Schreiben an alle Mieterinnen und Mieter nach drei Monaten Funkstille und Vertrösten zu den Angeboten geäussert.
„Wir wohnen aktuell mit unseren beiden Kindern in einer 5½-Zimmerwohnung,“ beschwert sich Ruth K. (Name geändert). „Die Liste von der Wincasa hat überhaupt nur drei Wohnungen mit Minimum 5 Zimmern. Eine davon ist an der Bahnhofstrasse und soll über 10.000 Stutz kosten!“
Anzahl Objekte | 25 |
Zum Vergleich: Objekte zum Abriss | 239 (91% fehlen) |
teuerstes Objekt | 10.450 CHF |
Ø Fläche | 79m² |
Ø Zimmer | 2,8 |
Ø Preis | 2.755 CHF 34,7 CHF/m² |
Zum Vergleich: Ø Preis (Kreis 3 / Zürich) | 23,3 CHF/m² (Δ+49%) 22,5 CHF/m² (Δ+54%) |
„Bei der zweiten hat es eine Notiz ‘Grosse Baustelle gegenüber’. Da kommen wir ja vom Regen in die Traufe.“ Die insgesamt 25 Wohnungen aus der uns vorliegenden Objektliste haben durchschnittlich 2½ Zimmer und einen Quadratmeterpreis von 35 CHF. Das ist knapp 50% teurer als das lokale Mittel.
Die Liste, die sich auf Objekte mit Verfügbarkeit bis in den Spätsommer erstreckt, umfasst Wohnungen von insgesamt knapp 2000m². Dies entspricht nur etwa 3% der aktuellen Fläche des Brunauparks, die — wenn es nach Wincasa und Credit Suisse geht — auf Mitte 2020 verschwinden soll. Die restlichen 97% landen auf der Strasse.
Selbst wenn alle Wohnungen an Mieterinnen des Brunauparks vergeben würden, liegen diese verstreut über den ganzen Kanton Zürich; die Gemeinschaft Brunaupark würde unweigerlich zerrissen werden.
„Uns hilft dieses Angebot im Fall überhaupt nicht“ meint Ruth K. abschliessend. „Der Schrieb ist an uns persönlich addressiert gewesen.“ Die angepriesene ‘gezielte Unterstützung’ könne sie hier nicht erkennen.
David E. (Name geändert) berichet, er habe sich speziell für eine andere Grossüberbauung der Wincasa interessiert. „Die von der Verwaltung haben mir gesagt, das wäre zu aufwändig mich speziell auf dem Laufenden zu halten. Ich soll mich lieber im Internet informieren.“
Gerade für eine Verwalterin, die sich seit Jahren mit ihrer „Führungsrolle in der Digitalisierung“ brüstet, ist dies ein regelrechtes Armutszeugnis. Tatsächlich sind alle Wohnungen von der als ‘intern’ gekennzeichneten Objektliste auf dem einen oder anderen Onlineportal zu finden; ein Mehrwert wird den Mietern hier nicht geboten.