Vielen Dank! Die Petition wurde im Mai 2019 an den Stadtrat Zürich übergeben. Mehr lesen…
Die Interessengemeinschaft Leben im Brunaupark sammelt aktuell Unterschriften gegen das beispiellose Vorgehen der Credit Suisse in der Zürcher Grossüberbauung und rücksichtlose Wohneigentümer.
Sie können die Petition entweder untenstehend online unterzeichnen, oder sie erwischen einen der engagierten Helfer mit Stift und Papier im Quartier oder bei einer unserer Mieterversammlungen.
Volltext der Petition
Der Brunaupark ist ein lebenswerter, urbaner Raum; ein offenes und gut durchmischtes Wohn- und Geschäftszentrum: Hier leben Menschen unterschiedlichster Herkunft, verschiedener Einkommensschichten und Lebensalter miteinander. Die Überbauung bietet nicht nur Wohnungen, sondern ist mit seinen Geschäften, der Poststelle, dem Kindergarten und der KITA ein wichtiger und rege genutzter Begegnungsort und Lebensraum für Jung und Alt.
Die CS-Pensionskasse als Eigentümerin möchte einen grossen Teil des Areals abreissen und durch wesentlich teurere Wohnungen ersetzen. Dabei verdient die Besitzerin schon mit den aktuellen Mieten im bereits jetzt gut verdichteten Brunaupark eine gute Rendite.
Das Vorgehen der Pensionskasse Credit Suisse, ihre Pläne in den Medien zu verbreiten und den Mieter_innen vor einer Information die Kündigung zuzuschicken, ist beispiellos! Die Mieter_innen des Brunauparks kämpfen nicht allein für sich. Unterschreiben Sie bitte auch, dass wir ein Zeichen setzen können gegen rücksichtlose Wohneigentümer in dieser Stadt!
Daher fordern die Unterzeichnenden die Pensionskasse der Credit Suisse auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen und verlangen:
Keine Zerstörung von gut funktionierendem Lebensraum!
Nicht viel mehr als ein Jahr gibt die CS-Pensionskasse den über 500 Mieter_innen der 240 Wohnungen, um diese zu verlassen, damit der grösste Teil des Brunauparks abgerissen werden kann. Das nehmen wir nicht hin! Die Überbauung hat in den vergangenen Jahrzehnten bewiesen, dass sie sich ausgezeichnet für Menschen mit unterschiedlichsten Bedürfnissen eignet. Dank der autofreien Erdgeschossebene mit den beiden Spielplätzen ist die Überbauung ein idealer Ort für Familien mit Kindern, und auch alte Menschen, die nicht mehr gut zu Fuss sind, können hier autonom leben. Gerade für viele dieser älteren Menschen wäre es dramatisch, wenn ihr Wohn- und Lebensraum zerstört würde.
Sofortige Rücknahme der verfrüht ausgesprochenen Kündigungen
Der Stadtrat ist nicht bereit, die Mietpreisbindung der Wohnungen, die bis 2026 zur Kostenmiete angeboten werden müssen, aufzuheben. Das bedeutet, dass die Etappierung, wie sie von der Eigentümerin am 28.3.19 vorgestellt wurde, Makulatur ist. Daher verlangen wir sofortige Rücknahme der verfrüht ausgesprochenen Kündigungen!
Marschhalt und Runder Tisch
Die Mieter_innen sind keine Manövriermasse! Ihre Interessen sollen angehört und so weit wie möglich berücksichtigt werden. Wenn die Eigentümerin Veränderungen anstrebt, soll sie dies unter Berücksichtigung der bestehenden Qualitäten des Brunauparks machen: Die Mieter_innen wissen am besten, was die Lebensqualität des Brunauparks ausmacht, sie teilen ihr Wissen gerne mit der Verwaltung und der Besitzerin.
Sicherung von bezahlbarem Wohnraum und Bleiberecht für die Mieter_innen
Die Mieter_innen wehren sich für ihren Lebensraum. Aber nicht nur für sich selbst, sondern weil sie überzeugt sind, dass bezahlbarer Wohnraum in Zürich wichtig ist. Daher fordern wir für die bisherigen Mieter_innen ein Bleiberecht, wenn jemandem wegen Umbaus gekündigt werden soll, und Unterstützung der Verwaltung bei der Wohnungssuche während der Umbauphase. Gleichzeitig fordern wir, dass bezahlbarer Wohnraum auch für neue Mieter_innen möglich sein muss. Es sollen weiterhin Leute mit kleinem und grösserem Portemonnaie hier wohnen können!
Kein verantwortungsloser Umgang mit unseren Ressourcen
Die zum Abriss vorgesehene ältere Wohnetappe wurde vor 8 Jahren totalsaniert: Bäder, Küchen, Fenster: alles komplett neu. Die neueren Etappen sind erst wenig über 20 Jahre alt. Es wäre ein ökologischer Irrsinn, dies alles zu zerstören.
Den Stadtrat von Zürich fordern die Unterzeichnenden auf,
Kein Umbau des Brunaupark-Areals ohne demokratische Mitsprache!
Es darf nicht sein, dass Grossinvestoren im Immobilienbereich darüber bestimmen, wer in der Stadt Zürich wohnen und leben kann. Es ist Aufgabe der Politik, der Spekulation entgegenzuwirken und ihre demokratischen Instrumente für eine gute soziale Durchmischung in allen Quartieren zu gewährleisten. Daher fordern wir den Stadtrat auf, die Motion von SP, Grünen und AL umzusetzen, welche eine Gestaltungsplanpflicht für das ganze Areal der ehemaligen Lehmgrube fordert.
Kostenmiete für mindestens 20% der Wohnungen gemäss BZO
Art. 8 Abs. 9 der neuen BZO der Stadt Zürich sieht für Arealüberbauungen vor, dass mindestens 20% der Wohnfläche in Kostenmiete zu erstellen und dauerhaft zu betreiben sind, wenn der Ausnützungsbonus ganz oder teilweise beansprucht wird. Dieser Absatz hat erst dann automatische Rechtswirkung, wenn der Kantonsrat die von der Stimmbevölkerung angenommenen Änderungen im Planungs- und Baugesetz verabschiedet hat. Es liegt aber in der Kompetenz des Stadtrates eine Vorwirkung auszusprechen, wozu wir den Stadtrat hiermit auffordern.
Die Unterzeichnenden unterstützen die IG Leben im Brunaupark in diesen Forderungen an die Eigentümerin und an den Stadtrat von Zürich.